Der Verkehr
Egal wie man sich hier
fortbewegt – man lebt gefährlich. Auf dem Fahrrad werde ich regelmäßig mit zehn
Millimetern Abstand überholt. Mit Radwegen sieht es sowieso schlecht aus. Es
gibt zwar ein paar, doch irgendwie nur dort, wo gar keine Fahrradfahrer
unterwegs sind. Außerdem parken darauf immer Autos. Wenn sie nicht auf dem
Radweg stehen, dann eben komplett auf dem Gehsteig. Mit lautem Hupen und
schwachsinnigen Überholmanövern bewegen sich die Autofahrer durch die
Innenstadt Dijons. Da wundert es auch nicht, dass jedes zweite Fahrzeug mit
großen Dellen herumfährt. Auch als Fußgänger ist man ständig in Gefahr. Diese breiten
weißen Streifen auf der Straße sehen ja ganz nett aus, dass hier mal ein Auto
anhalten würde, daran ist nicht zu denken. Auch die Ampeln sind etwas
rätselhaft. Erst nachdem man hier eine gewisse Zeit gewohnt hat, kann man von
einer Verinnerlichung der vorschriftsgemäßen Straßen-Überquerungsweise
sprechen. In der Regel geht man bei Rot, wenn da gerade kein Auto kommt. Denn
wenn man Grün abwartet, kann es vorkommen, dass man von einem abbiegenden Bus
überrollt wird. Als ich zu Beginn meines Aufenthalts über eine grüne Ampel
lief, ist mir eben jenes passiert. Der Bus hat so laut gehupt, dass mir danach
die Ohren dröhnten. Der Busfahrer hat geschimpft und war der Meinung, eine
grüne Fußgängerampel bedeute für ihn Vorfahrt. Ich habe daraufhin nur den Kopf
geschüttelt und die anderen, sich ebenfalls in der Gefahrenzone befindlichen
Franzosen, mit dem Busfahrer rumschreien lassen. Straßenbahn fahren ist auch
gefährlich. Da gibt es Schaffner. Erst seit rund einem Jahr fahren zwei
Tram-Linien durch Dijon. Eine davon hat zwei Haltestellen auf dem Campus. Die
lila Busse und Straßenbahnen sehen wirklich futuristisch aus. Bemerkenswert
sind die kleinen Mini-Busse, die alte Menschen durch die Innenstadt
kutschieren.
Mini-Busse kutschieren alte Menschen durch die Innenstadt |
Das Interieur der Busse und Straßenbahnen ist sehr futuristisch - und pink! |
Text und Bilder: Anna Lang
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen