Montag, 28. Juli 2014

Studi- und Kulturticker vom 28. Juli bis 3. August 2014


KONZERT!

Judith Holofernes kennen wir alle als Sängerin der außergewöhnlich erfolgreichen Band Wir sind Helden. Die Kombo hat zur Zeit eine kreative Pause eingelegt, doch so gar nichts tun war für die Judith zu langweilig. Deswegen hat sie klammheimlich einen Haufen Lieder aufgenommen und ist jetzt mit einer kleinen Besetzung solo unterwegs. Beim Würzburger Hafensommer liefert die Sängerin am Mittwoch, 30. Juli, um 21.30 Uhr nun ein „quasi-Debüt“: Mit ihren ganz eigenen Songs, beeinflusst von Groove&Punk, Indie-Rock, Country, Zydeco und Rock’n’Roll, wird sie das Publikum auch ohne die gewohnte Begleitung mitreißen.

THEATER! 

Shakespeares Tragödie Romeo und Julia rührt die Menschen seit Jahrhunderten – und quält Schüler beinahe ebenso lange. Die Geschichte ist bekannt: Schon ewig liegen im italienischen Verona zwei Familien im Streit, die Montagues und die Capulets. Und wie es das Schicksal so will, verliebt sich der junge Romeo Montague ausgerechnet in die schöne Julia Capulet. Die herzzerreißende Lovestory hat es sogar auf die Kinoleinwand geschafft, mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Der steht zwar im Efeuhof des Rathauses nicht auf der Bühne, an Qualität mangelt es der Inszenierung des theater ensemble unter der Ägide von Andreas Büettner dennoch nicht. Am Mittwoch, 30. Juli, findet um 20 Uhr die Premiere statt. Danach darf im August und September immer mittwochs bis sonntags mitgelacht und mitgeweint werden.
 
FESTIVAL!

Bereits zum 4. Mal lädt das Fair Trade Festival Würzburg in diesem Sommer dazu ein, das Leben zu genießen und dennoch den Herausforderungen unserer Zeit nicht auszuweichen. Von Freitag, 01. August, bis Sonntag, 03. August, wechseln sich auf der Wiese der Umweltstation Auftritte angesagter Musik-Acts mit interessanten Kurzvorträgen rund um zukunftsweisende Ideen für einen fairen und nachhaltigen Handel in unserer globalisierten Welt ab. Auf dem Markt des Festivals zeigen motivierte Jungunternehmer, dass man auch jenseits der „Geiz-ist-geil-Mentalität“ Trends setzen kann. Vegetarier, Veganer und Fleischliebhaber bleiben bei verschiedenen regionalen Bio-Speisen und Getränke bestimmt nicht hungrig und Kaffee und Kuchen sowie ein Spiel- und Bastelangebot für Kinder verpassen dem Faitrade Festival-Wochenende den letzten Schliff. www.fairtradefestival.de

FILM!  

Zum Saisonabschluss zeigt das Perlenkino der Kellerperle einen 70er Jahre Action-Klassiker mit Steve McQueen und Ali MacGraw verabschiedet sich damit am Montag, 28. Juli, in die Sommerpause. Bei schönem Wetter findet die Veranstaltung als Open Air im Innenhof des Studentenhauses statt. (Aus Lärmschutzgründen kann der Ton leider nur via Kopfhörer ausgeben werden. Geeignete Empfangsgeräte stehen bereit, es gehen natürlich auch eigene Kopfhörer und/oder Empfänger. Für Letzteres eignet sich im Prinzip alles, was zum Empfang von UKW-Radiosendern taugt, z.B. Mini-Radios, Mobiltelefone oder Smartphones) Sollte es für Freiluft-Kino zu ungemütlich sein, wird der Film im trockenen und lauschigen Keller gezeigt. Der Eintritt ist wie immer frei – Vorwort, Snacks und ein Kurzfilm inklusive! Einlass ist um 20 Uhr, Beginn um 20.45 Uhr.

Montag, 21. Juli 2014

Studi- und Kulturticker vom 21. bis 27. Juli 2014

OPEN AIR 

Am Montag findet um 20.30 Uhr das 20. Big Band Open Air mit Andreas Kümmert auf der Scherenburg in Gemünden statt. Die Big Band der Sing- und Musikschule Gemünden spielen von Swing bis Latin alles, was das Musikerherz begehrt. Als besonderer Gast tritt „The Voice of Germany“ Gewinner Andreas Kümmert in seiner ehemaligen Heimat zusammen mit der Big Band auf. 

WEINFEST 

Gemütlich ein Glas Wein trinken, dabei die Aussicht hoch über Würzburg genießen und Live-Musik lauschen. Für wen das nach einem perfekten Abend klingt, ist das Weinfest am Stein die richtige Adresse. Noch bis 27. Juli bietet das Weingut am Stein täglich ab 17 Uhr regionalen Wein und leckeres Essen an. Zudem spielt jeden Tag eine andere Band, egal bei welchem Wetter. Eins der bekanntesten Weinfeste Würzburgs lockt mit einer tollen Location und einer entspannten Atmosphäre. Tickets können an der Abendkasse erworben werden, genauso wie ein Hoffest-Pass, der tägliches Weinvergnügen garantiert. 

PARTY 

Für alle, die auch unter der Woche einen Grund zum Feiern haben, öffnet das Tanzcafé Ludwig am Montag wieder seine Türen. Der Mädelsabend lockt  nicht nur mit studentenfreundlichen Preisen, sondern auch mit freiem Eintritt für die Jungs – und gratis Cocktails für die Mädels vor 23 Uhr. Alle Ladies, die die Nacht zum Tag machen wollen, bekommen ab 1 Uhr sogar den Eintritt zurück.

Nach Prüfungsstress, Klausurenschreiben und -schieben wird man diese Woche mit mehreren Partys belohnt. Das Tirili beispielsweise wirbt für den 23. mit Preisen wie vor 25 Jahren – unter anderem 1€ Eintritt – und dem Motto „All U Can Party“. Los geht’s um 22 Uhr-.
Einen Tag darauf geht’s im Zauberberg mit „EXKURSION – die Studentenparty“ weiter. Bis 23 Uhr sind Doppeldecker und Eintritt für Studenten frei. 

THEATER 

Die Theaterwerkstatt führt am Mittwoch „Fräulein Julie“ von August Strindberg auf. Es geht um die reiche Julie, die Aufmerksamkeit sucht und sie schließlich auch findet – und zwar bei Diener Jean. Doch was als einfache Affäre beginnt, endet in einem Kampf um Macht und zeigt, was passiert, wenn völlig verschiedene Welten aufeinandertreffen. Karten können online reserviert, oder an der Abendkasse gekauft werden, Studententickets gibt es bereits für zehn Euro. 

FLOHMARKT 

Am Samstag ist wieder Floh- und Trödelmarkt auf den Mainwiesen. Ab 8 Uhr kann man stöbern was das Zeug hält und den ein oder anderen Schatz auf einem der größten Flohmärkte Unterfrankens entdecken. Bis 16 Uhr sind die Stände geöffnet und laden zur Schnäppchensuche ein. 

KINO 

Noch mehr Tragik erwartet einem im Kino mit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, indem es ebenfalls um ein Paar geht. Das zentrale Problem gestaltet sich hier jedoch völlig anders und besonders traurig, denn die verliebten Heranwachsenden liegen beide im Sterben.

Die Komödie „Wir sind die Neuen“ ist da schon eher für einen unbeschwerten Abend geeignet und handelt von drei Alt-68ern, die gegenüber einer zielstrebigen Studenten-WG einziehen und jede Menge Chaos und Streitigkeiten mit in das geordnete studentische Dasein bringen.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Eine „handverlesene Veranstaltungsreihe“: Der 8. Hafensommer Würzburg



Internationalen Musikgenuss gibt es bei 8. Hafensommer in Würzburg


Im Sommer ist nichts los? Nicht in Würzburg. Beim jährlichen Hafensommer-Festival vom 25. Juli bis 10. August geht es musikalisch rund.


Vom 25. Juli bis 10. August gibt es beim 8. Hafensommer Würzburg Konzerte von Künstlern aus der ganzen Welt: Zum Beispiel aus Brasilien, der Türkei, Italien, Frankreich, Kanada, Dänemark, Niger oder von Madagaskar und Mauritius. Darunter sind auch nationale Größen wie Helge Schneider, Judith Holofernes (Wir sind Helden), der Tubist der Band LaBrassBanda Andreas Martin Hofmeir oder Jan Josef Liefers, den die meisten wohl aus dem Münsteraner Tatort kennen. Das Eröffnungskonzert, die “Sparda-Bank Classic Night” spielt das Philharmonische Orchester Würzburg mit der Big Band Würzburg. 


Erneut Verlegung des Veranstaltungsortes auf die Mainwiesen


Wie im vergangenen Jahr wird das Festival wieder auf die Mainwiesen (zwischen Altem Hafen und Talavera) verlegt. Der Grund hierfür: die einsturzgefährdete Kaimauer im Alten Hafen wird noch saniert. Auf der Homepage des Hafensommers verspricht der künstlerische Leiter Jürgen Königer: „Der Hafensommer Würzburg ist eine fast vierwöchige handverlesene Veranstaltungsreihe im Sommer und garantiert ein vielfältiges, abenteuerliches und unterhaltsames Menü an Programminhalten.“
 

Wo gibt’s die Tickets? Was kostet der Spaß?


Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf und an der Abendkasse. Als Studenten erhaltet ihr Ermäßigungen. Je nach Veranstaltung liegen die regulären Preise zwischen rund zwölf Euro (Da Lata, Großbritannien) und fast 40 Euro (Helge Schneider). Wer zu mehreren Konzerten gehen will, kann mit der Festival Card 50 sparen. Sie kostet 50 Euro und reduziert den Eintrittspreis zu allen Veranstaltungen um 50 Prozent. Für Hardcore-Festival-Besucher gibt es auch eine Dauerkarte für 168 Euro, die allerdings auf hundert Stück limitiert ist.


Text: Anna Lang
Bild: Hafensommer 2014

Dienstag, 15. Juli 2014

Studi- und Kulturticker: 15.-20. Juli 2014

Wissenschaftstheater!

Das Mainfranken Theater präsentiert in Zusammenarbeit mit Würzburger Gymnasien das Projekt „Von der Entdeckung des Menschen“. In einer Synthese aus Wissenschaft und Theater spüren die Schüler den großen Mythen und Theorien des Menschlichen und Allzumenschlichen nach. Karten gibt es noch für die Vorstellung am Freitag um 19 Uhr.

Edler Tropfen!

Wer ein echter Würzburger sein will, muss mindestens einmal an einer Führung durch den Weinkeller der Residenz teilgenommen haben. Die Erkundungstour durch die alterwürdigen Gemäuer verspricht eine unterhaltsame Reise durch die Geschichte des Frankenweins. Am Freitag finden Führungen um 17.30 Uhr und 18.30 Uhr statt.

Musik!

Alle Freunde der klassischen Musik dürfen sich freuen: Am Wochenende lädt der preisgekrönte Monteverdi-Chor zum sommerlichen Konzerterlebnis in die Neubaukirche. Bei dieser Gelegenheit können die Zuschauer Zeugen einer echten Premiere werden: Zemlinskys „Psalmen“ und Max Regers „Der 100. Psalm“ erleben durch den Monteverdichor schließlich ihre Würzburger Erstaufführung. Die Konzerte finden am Samstag um 20 Uhr und am Sonntag um 17 Uhr statt.

Party!

Wer die Prüfungen endlich hinter sich hat, sollte schleunigst standesgemäß feiern gehen. Eine gute Gelegenheit bietet sich am Samstag im Tirili, das ab 22 Uhr „Tanzfreude mit fairem Rockanteil“ verspricht.

Donnerstag, 10. Juli 2014

"Konkrete Pläne gibt es nicht"


Peter Wiegand vom Baureferat der Stadt Würzburg zu den Zukunftsplänen für das MOZ

Während die Bürgerinitiative „Rettet das MOZ“ für den Erhalt der Mozartschule plädiert, weiß die Stadt noch gar nicht, wie es jetzt weiter geht. Bisher war der Stadtrat immer mehrheitlich für einen Abriss, doch nach den letzten Kommunalwahlen könnte das bald infrage gestellt werden. Das aktuelle Stimmungsbild ist bisher noch nicht bekannt.

Erhalt oder Abriss? Wie es mit der ehemaligen Mozartschule weiter geht ist noch unklar


Max & Julius: Der Stadt wird vorgeworfen, dass sie sich nicht genügend um den Erhalt der Mozartschule gekümmert hätte. Stimmt das?


Peter Wiegand: Das ist soweit eigentlich sogar zutreffend. Wir haben uns nicht in dem für den Erhalt erforderlichen Maße gekümmert, weil seit Ende der neunziger Jahre vom Stadtrat und der Verwaltung gleichermaßen die Meinung vertreten worden ist, die Schule wird abgerissen. Der Bauplatz soll veräußert und das Areal insgesamt einer anderen Nutzung zugeführt werden. Insofern hat sich die Frage nach dem Erhalt bislang nicht gestellt. 


M&J: Wieso sah der Stadtrat bisher die Mozartschule nicht als erhaltenswert an?


Wiegand: Die Mehrheit der Politik hat sich bislang dafür ausgesprochen, die Innenstadt mit zusätzlichen Einzelhandelsflächen zu stärken und war der Meinung, dass das Mozartareal dafür grundsätzlich geeignet erscheint. Die Einzelhandelsattraktivität zu steigern und somit auch die Attraktivität der gesamten Stadt. Begründen lässt sich dies mit dem unbestritten maroden Zustand der Schule. Der finanzielle und technische Aufwand, der betrieben werden müsste, um dieses Gebäude wieder für eine schulische oder andere kulturelle Nutzung zu ertüchtigen, ist dermaßen hoch, dass sich das zunächst nicht lohnt. Also wurde sie grundsätzlich in Frage gestellt und als Platz für andere sinnvolle städtische Nutzungen erwogen.
Auch wenn die Mozartschule formal ein Denkmal ist, ist der angenommene kulturelle Wert, als Zeugnis der Nachkriegsmoderne, natürlich umstritten. Viele tun sich damit schwer, die Mozartschule als Denkmal anzusehen und haben eine eigene Meinung. Insofern ist der klare Stadtratsbeschluss zum Abriss der Schule, dar nach wie vor  Gültigkeit hat, durchaus von vielen nachzuvollziehen. Allerdings stammt dieses Meinungsbild aus der Zeit vor der letzten  Kommunalwahl. Inzwischen ist spürbar, dass von einigen Stadträten anders gedacht wird. Auch einige neue Stadträte neigen zum Erhalt oder zumindest Teilerhalt. Das Verhältnis im Stadtrat könnte sich also verändert haben. Das wurde aber noch nicht abgeprüft und wir haben dazu kein aktuelles Stimmungsbild aus dem Stadtrat. Wir wissen also nicht, ob die Mehrheit noch für den Abriss oder einen Teilerhalt ist. Das wird sich bald zeigen.


M&J: Es gibt also aktuell noch keine konkreten Pläne, was mit dem Mozartareal geschehen soll?


Wiegand: Konkrete Pläne gibt es nicht. Es gibt ein Angebot und ein Konzept eines Investors und dieses deckt sich zu hundert Prozent mit dem, was der Stadtrat sich damals vorgestellt hat und was wir als Verwaltung europaweit ausgeschrieben haben. Was wir nicht sicher beantworten können ist, ob das, was der Stadtrat mit breiter Mehrheit und unserer Unterstützung bestellt hat, – ein Einkaufszentrum – sich noch mit den heutigen Überlegungen und Vorstellungen  im jetzigen Stadtrat deckt. Es scheint daher sinnvoll, dass sich der Investor gemeinsam mit dem Stadtrat über das Konzept verständigt, man konstruktive Verhandlungen aufnimmt und man sich auch als neues Mitglied des Stadtrates eine Meinung dazu bilden kann.


M&J: Es könnte also auch sein, dass die Idee vom Einkaufszentrum wieder verworfen wird, hin zur Kultur- und Bildungsidee, die dort momentan besteht?


Wiegand: Grundsätzlich ja. Das ist durchaus möglich. Das derzeit durchgeführte Verhandlungsverfahren lässt eine große Bandbreite an Möglichkeiten zu. Bereits in der Ausschreibung hat der Stadtrat darauf Wert gelegt, dass der Erhalt oder Teilerhalt der Anlage möglich und eigenverantwortlich vom Bieter zu überprüfen ist. Es ist daher denkbar und legitim, dass der neue Stadtrat bei der Bewertung des Konzeptes andere Schwerpunkte setzt und den Investor mit der Frage konfrontiert, die Schule in Gänze oder zumindest in Teilen zu erhalten, oder sogar bei der eingeschränkten Forderung nach einem Abriss bleibt. Eine spannende Fragestellung, die jetzt noch erörtert werden muss.

M&J: Vielen Dank für das Interview!

Interview: Beatrice Kennepohl 
Bild: Judith Dauwalter

Sonntag, 6. Juli 2014

Typisch Würzburg: Der Nachtwächter

Wer kennt sie nicht? Sobald es in Würzburg dämmrig wird, laufen Abend für Abend Scharen von Menschen einem Nachtwächter hinterher, der in traditionellem Kostüm und mit der obligatorischen Laterne durch die Würzburger Innenstadt führt und aus dem Nähkästchen plaudert. Leider sind meist der Großteil der interessierten Teilnehmer Touristen – dabei lohnt es sich besonders auch als Würzburger, egal ob zugezogen oder gebürtig, mehr über die Geschichte der Stadt zu erfahren. In typisch fränkischer Mundart mutet die Stadtführung in keiner Weise wie eine Geschichtsstunde an, sondern eher wie ein gemütlicher Spaziergang mit jemandem, der die Stadt kennt und liebt. 

Startpunkt ist der Vierröhrenbrunnen, an dem der Nachtwächter mit seinem Horn die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich lenkt. Die Route führt über den Marktplatz, vorbei am Dom und durch einige Nebengässchen.
 Nachtwächter gab es hier bis Ende des 19. Jahrhunderts. Sie waren nicht nur für die Lampen zuständig, sondern sorgten auch für Ordnung und Sicherheit in den nächtlichen Straßen: Sie besaßen Schlüssel zu sämtlichen wichtigen Gebäuden, verscheuchten Einbrecher und Diebe und waren meist die ersten, die Brände wahrnehmen und die Bürger alarmieren konnten. Außerdem kannten sie alles und jeden in der Stadt – Klatsch und Tratsch über ehemalige Würzburger kommt dementsprechend auch in der Stadtführung nicht zu kurz.

Nach einer Stunde endet die Führung an einem ganz besonderen Geheimtipp: Dem Weinhaus „Zum Stachel“ in der Gressengasse nahe dem Marktplatz. Mit seinem wunderschönen Innenhof mit Urlaubsfeeling ist das Lokal auf jeden Fall etwas, das jeder Würzburger einmal besucht haben sollte. „Zum Stachel“ ist der älteste Gasthof Würzburgs und einer der ältesten deutschlandweit, erstmalig erwähnt im Jahr 1319. Der ungewöhnliche Name stammt aus dem Bauernkrieg im 16. Jahrhundert, erklärt der Nachtwächter. Der Stachel war damals Treffpunkt für die Aufständischen und Rebellierenden. Als Zeichen für besondere Treffen wurde ein Morgenstern aus dem Fenster gehängt, wo auch heute noch einer symbolisch hängt. Bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg wurde der Innenhof stark zerstört, ist mittlerweile aber wieder im alten Stil an gleicher Stelle nachgebaut.

Also: Egal ob mit oder ohne großem Interesse an Historischem und Geschichte, eine Nachtwächtertour mit einem anschließendem Glas Wein im „Stachel“ sollte sich keiner, der in Würzburg lebt, entgehen lassen! Tipp: Unter der Woche sind die Gruppen wesentlich kleiner; wer also keine Lust auf Scharen von Touristen hat, sollte die Führungen von Freitag bis Sonntag wohl lieber meiden.

Höhepunkt der Nachtwächterführung: Der älteste Gasthof Würzburgs und einer der ältesten deutschlandweit.

Text und Bild: Friederike Wehrmann