Peter Wiegand vom Baureferat der Stadt Würzburg zu den Zukunftsplänen für das MOZ
Während die Bürgerinitiative „Rettet
das MOZ“ für den Erhalt der Mozartschule plädiert, weiß die Stadt noch gar
nicht, wie es jetzt weiter geht. Bisher war der Stadtrat immer mehrheitlich für
einen Abriss, doch nach den letzten Kommunalwahlen könnte das bald infrage
gestellt werden. Das aktuelle Stimmungsbild ist bisher noch nicht bekannt.
Erhalt oder Abriss? Wie es mit der ehemaligen Mozartschule weiter geht ist noch unklar |
Max & Julius:
Der Stadt wird vorgeworfen, dass sie sich nicht genügend um den Erhalt der
Mozartschule gekümmert hätte. Stimmt das?
Peter Wiegand: Das
ist soweit eigentlich sogar zutreffend. Wir haben uns nicht in dem für den
Erhalt erforderlichen Maße gekümmert, weil seit Ende der neunziger Jahre vom
Stadtrat und der Verwaltung gleichermaßen die Meinung vertreten worden ist, die
Schule wird abgerissen. Der Bauplatz soll veräußert und das Areal insgesamt
einer anderen Nutzung zugeführt werden. Insofern hat sich die Frage nach dem
Erhalt bislang nicht gestellt.
M&J: Wieso
sah der Stadtrat bisher die Mozartschule nicht als erhaltenswert an?
Wiegand: Die
Mehrheit der Politik hat sich bislang dafür ausgesprochen, die Innenstadt mit
zusätzlichen Einzelhandelsflächen zu stärken und war der Meinung, dass das
Mozartareal dafür grundsätzlich geeignet erscheint. Die Einzelhandelsattraktivität
zu steigern und somit auch die Attraktivität der gesamten Stadt. Begründen
lässt sich dies mit dem unbestritten maroden Zustand der Schule. Der finanzielle
und technische Aufwand, der betrieben werden müsste, um dieses Gebäude wieder
für eine schulische oder andere kulturelle Nutzung zu ertüchtigen, ist dermaßen
hoch, dass sich das zunächst nicht lohnt. Also wurde sie grundsätzlich in Frage
gestellt und als Platz für andere sinnvolle städtische Nutzungen erwogen.
Auch wenn die Mozartschule formal ein Denkmal ist, ist der angenommene kulturelle Wert, als Zeugnis der Nachkriegsmoderne, natürlich umstritten. Viele tun sich damit schwer, die Mozartschule als Denkmal anzusehen und haben eine eigene Meinung. Insofern ist der klare Stadtratsbeschluss zum Abriss der Schule, dar nach wie vor Gültigkeit hat, durchaus von vielen nachzuvollziehen. Allerdings stammt dieses Meinungsbild aus der Zeit vor der letzten Kommunalwahl. Inzwischen ist spürbar, dass von einigen Stadträten anders gedacht wird. Auch einige neue Stadträte neigen zum Erhalt oder zumindest Teilerhalt. Das Verhältnis im Stadtrat könnte sich also verändert haben. Das wurde aber noch nicht abgeprüft und wir haben dazu kein aktuelles Stimmungsbild aus dem Stadtrat. Wir wissen also nicht, ob die Mehrheit noch für den Abriss oder einen Teilerhalt ist. Das wird sich bald zeigen.
Auch wenn die Mozartschule formal ein Denkmal ist, ist der angenommene kulturelle Wert, als Zeugnis der Nachkriegsmoderne, natürlich umstritten. Viele tun sich damit schwer, die Mozartschule als Denkmal anzusehen und haben eine eigene Meinung. Insofern ist der klare Stadtratsbeschluss zum Abriss der Schule, dar nach wie vor Gültigkeit hat, durchaus von vielen nachzuvollziehen. Allerdings stammt dieses Meinungsbild aus der Zeit vor der letzten Kommunalwahl. Inzwischen ist spürbar, dass von einigen Stadträten anders gedacht wird. Auch einige neue Stadträte neigen zum Erhalt oder zumindest Teilerhalt. Das Verhältnis im Stadtrat könnte sich also verändert haben. Das wurde aber noch nicht abgeprüft und wir haben dazu kein aktuelles Stimmungsbild aus dem Stadtrat. Wir wissen also nicht, ob die Mehrheit noch für den Abriss oder einen Teilerhalt ist. Das wird sich bald zeigen.
M&J: Es gibt
also aktuell noch keine konkreten Pläne, was mit dem Mozartareal geschehen
soll?
Wiegand: Konkrete
Pläne gibt es nicht. Es gibt ein Angebot und ein Konzept eines Investors und dieses
deckt sich zu hundert Prozent mit dem, was der Stadtrat sich damals vorgestellt
hat und was wir als Verwaltung europaweit ausgeschrieben haben. Was wir nicht sicher
beantworten können ist, ob das, was der Stadtrat mit breiter Mehrheit und
unserer Unterstützung bestellt hat, – ein Einkaufszentrum – sich noch mit den
heutigen Überlegungen und Vorstellungen im jetzigen Stadtrat deckt. Es scheint daher
sinnvoll, dass sich der Investor gemeinsam mit dem Stadtrat über das Konzept verständigt,
man konstruktive Verhandlungen aufnimmt und man sich auch als neues Mitglied
des Stadtrates eine Meinung dazu bilden kann.
M&J: Es
könnte also auch sein, dass die Idee vom Einkaufszentrum wieder verworfen wird, hin zur
Kultur- und Bildungsidee, die dort momentan besteht?
Wiegand: Grundsätzlich
ja. Das ist durchaus möglich. Das derzeit durchgeführte Verhandlungsverfahren
lässt eine große Bandbreite an Möglichkeiten zu. Bereits in der Ausschreibung
hat der Stadtrat darauf Wert gelegt, dass der Erhalt oder Teilerhalt der Anlage
möglich und eigenverantwortlich vom Bieter zu überprüfen ist. Es ist daher
denkbar und legitim, dass der neue Stadtrat bei der Bewertung des Konzeptes
andere Schwerpunkte setzt und den Investor mit der Frage konfrontiert, die
Schule in Gänze oder zumindest in Teilen zu erhalten, oder sogar bei der
eingeschränkten Forderung nach einem Abriss bleibt. Eine spannende
Fragestellung, die jetzt noch erörtert werden muss.
Interview: Beatrice Kennepohl
Bild: Judith Dauwalter
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