Innerhalb des arktischen Polarkreises liegt die ca.
72 000-Einwohner-Stadt Tromsø in Nordnorwegen. Die nördlichste Universitätsstadt
der Welt ist ein beliebtes Reiseziel für Austauschstudenten, um auf Jagd nach
den Polarlichtern zu gehen. Zu erreichen ist Tromsø per Auto, Flugzeug oder
Schiff, einen Bahnhof gibt es nicht. Ein besonderes Erlebnis ist es, die Inselstadt
mit der Postschifflinie Hurtigruten zu erkunden - entlang der bergigen
Fjordlandschaft.
Die Polarlichter über Tromsø by Gordon Schücker |
Von Ende
November bis Mitte Januar ist in Tromsø quasi dauerhaft Nacht. Zwischen 10 bis
14 Uhr lebt es sich in einer leichten Dämmerung, dies nennt sich dann Tag. Ein
verwirrender Rhythmus, bei dem ich nur schwierig in Schwung und noch weniger
überhaupt aus dem Bett kam. Wohingegen in Nordnorwegen während des Mittsommers
die Sonne nicht untergeht. Wahrscheinlich muss man hier geboren worden sein, um
unter diesen Bedingungen einen Alltag leben zu können.
„Das schönste, was
wir erleben können, ist das Geheimnisvolle“, stellte schon Albert Einstein
fest. Die Polarlichter sind faszinierend und ziehen in den Bann. Neben
geführten Touren unter dem Motto „Chasing the Northern Lights“ können Touristen
an einer geführten Bus- oder sogar Bootstour teilnehmen. Unter nicht
vorteilhaften Wetterkonditionen wie Schnee und Regen mit einem
wolkenbehangenen Himmel ist es Glückssache, die Polarlichter Aurora zu
entdecken.
Die Inselstadt von oben |
In unserer selbstorganisierten
deutsch-französischen Reisegruppe beschlossen wir, uns erstmal selbst auf die
Jagd zu machen anstatt Minimum 80 Euro in eine Polarlichtertour zu investieren.
Drei Nächte Zeit, um das spektakuläre Ereignis der Natur mit eigenen Augen zu
sehen und am besten noch mit der Kamera zu erfassen. Etliche Internetseiten
oder sogar Handy-Applikationen sagen den Stärkegrad der Polarlichter je Region
hervor und zu welcher Zeit die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, diese zu
entdecken. Samstagabend wanderten wir von unserer gemieteten Hütte auf dem
Campingplatz in Richtung Waldgebiet. Weg von den Lichtern der Stadt in Richtung
totale Dunkelheit. Bei hohem Schnee stampften wir fünf Mädels 1 ½ Stunden auf
dem Waldweg, lediglich im Mondscheinlicht, auf der Suche nach einem Stück
wolkenfreien Himmel.
Auf der Jagd nach den Polarlichter |
Unterwegs lernten wir unsere Hüttennachbarn kennen,
ebenfalls eine deutsch-französische Erasmusgruppe. Leider tat sich am Himmel
gar nichts. Das hatten wir uns leichter vorgestellt. Als wir die Hoffnung
bereits aufgegeben hatten und uns auf dem Rückweg in unsere warme und
gemütliche Hütte begeben wollten, drehten wir uns noch einmal um. Da waren sie,
die Polarlichter. Ein heller grünlicher Schimmer zog sich über den Himmel, wie
Aladin, der gerade aus seiner Wunderlampe hervorgekrochen kam.
So standen wir dort, mitten im Tal des verschneiten Gebirges, und schrien vor Glück wie am Spieß.
Text: Janina Renk
Bilder: Janina Renk, Gordon Schücker
So standen wir dort, mitten im Tal des verschneiten Gebirges, und schrien vor Glück wie am Spieß.
Text: Janina Renk
Bilder: Janina Renk, Gordon Schücker
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