Freitag, 9. Mai 2014

Rezension: „Hexenschuss oder der Bandscheibenvorfall“ in der KHG


Schönling Peter (Erik Stenzel) wird vom Hexenschuss heimgesucht

„Mit einem Hexenschuss, mein Herz, vergisst man jeden anderen Schmerz!“, so eine der zahlreichen Weisheiten, mit denen die blinde Klavierstimmerin  Mrs. Phips das chaotische Geschehen in der doch scheinbar ganz normalen Wohnung des scheinbar ebenso normalen Ehepaars Hills kommentiert. Scheinbar.
Dabei hatte der Tag so gut angefangen: In Schale geworfen, noch schnell das Hochzeitsfoto im Regal umgedreht, kann Sally Hills ihren heimlichen Liebhaber Peter Raven empfangen – einen „Fernseh-Heiligen“ der BBC, selbstverliebt und überheblich, ein köstlich eitler Wichtigtuer.
Nach missglücktem Liebesglück klingelt es zum ersten Mal an der Wohnungstür und mit dem Besuch der nichts sehenden und doch viel ahnenden Klavierstimmerin klopft auch das schlechte Gewissen der Hausherrin an. So ist ihr lieber Ehemann, im Cockpit vermuteter Pilot Leonard, doch eigentlich ein toller Mann und vorbildlicher Gatte – ach wirklich?
Zu allem Überfluss setzt sich Schönling Peter, von Rückenschmerzen geplagt, in die Badewanne seiner Geliebten, nicht wissend, dass er dort – vom Hexenschuss heimgesucht - den Rest des Tages zubringen wird.
Das Dilemma ist bald vollkommen: Gatte Leonard kommt aufgrund eines Flughafen-Streiks früher nach Hause. Die Erzeugung eines grotesk-komisches Lügenkonstrukts nimmt seinen Lauf.
Doch nicht nur Sally und Peter befinden sich in einer prekären Situation, auch Leonard hat jemanden vor seiner Frau zu verstecken: die schöne, begriffsstutzige, betrunken schläfrige Stewardess Annabelle.
Das scheinbar perfekte Chaos und Versteckspiel um die wohl wichtigste Frage: „Schauen Sie fern?!“ geht bis an seine Grenzen: Arzt und BBC-Vertreterin kommen hinzu, jeder trifft jeden, doch irgendwie auch nicht. Denn in einem äußerst witzigen Gewirr aus Missverständnissen werden die Rollen pausenlos getauscht.
Und im Zentrum dieses Wirrwarrs aus Tee, Kaffee, Kakao sowie Rückenschmerzen, Telefonrechnungen und der Frage, wer hier eigentlich wer ist, kämpfen Sally und Leonard Mills um den Frieden ihrer Ehe – wird ihnen das gelingen?

Wen die Antwort interessiert und wer Lust darauf hat, mal wieder richtig laut zu lachen, ist in dem neuen Stück des Theater-AKs der KHG genau richtig! Ein junges, motiviertes, talentiertes Team hält die Zuschauer zwei Stunden lang auf Trapp – und es lohnt sich! 

Termine: 9./10./14./15./18. Mai, Eintritt frei.

Text: Lisa Blitz
Bild: KHG Theater 

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