Die Steinlamellen des Kulturspeichers werden geöffnet, doch was man sieht, entspricht nicht den Erwartungen |
Auch der Würzburger Kulturspeicher darf sich momentan mit einer Installation von Kurt Fleckenstein schmücken. Die beiden langen Hauptgänge, die an ihren Enden mit Steinlamellen verkleidet sind, dienten dem Künstler als Inspiration: er wollte die Grenzen des Raums sprengen und den Blick nach „draußen“ öffnen. Doch Fleckenstein wäre nicht Fleckenstein, wenn er nicht auch ein bisschen Verwirrung stiften wollen würde: anstatt des zu erwartenden Blicks wird dem Betrachter auf geschickt-subtile Weise ein in Originalgröße und Echtzeit aufgenommenes Bild von einer Kamera an der Außenfassade des Kulturspeichers präsentiert. Aber: die Kameras sind seitenverkehrt und in von den tatsächlichen Verhältnissen abweichenden Winkeln angebracht. So wundert sich der Besucher, warum er denn plötzlich die Leute aus dem Kino kommen sieht, obwohl sich das Kino doch eigentlich auf der anderen Seite des Gebäudes befinden sollte. Gleichzeitig wird über ein Mikrofon die Geräuschkulisse von draußen eingespielt, was die Illusion des offenen Raums noch verstärkt.
Bis 26. Februar haben Besucher noch die Möglichkeit, die originelle Installation im Kulturspeicher zu bestaunen. Weitere Informationen über den Künstler und seine Werke, sowie Videos seiner Aktionen und Installationen finden sich auf seiner Homepage, www.kurt-fleckenstein.com.
Text und Bild: Charlotte Auth
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