Freitag, 13. Dezember 2013

Der Max&Julius Adventskalender - 13. Türchen


Der Senf 

„Ah! Da wo der Senf herkommt!“, hörte ich oft als Antwort, wenn mich jemand nach meinem Auslandsstudienort fragte. Kam dieser Kommentar nicht, wies ich die Menschen stets freundlich darauf hin, dass es noch angebracht wäre, diesen von sich verlauten zu lassen. Ich kann nur bestätigen: Den Senf gibt es hier wirklich. Gleich mehrere Fabriken und Firmen haben sich der Herstellung des „Moutarde de Dijon“ verschrieben. Es gibt ihn in den verschiedensten Geschmacksrichtungen: Cassis, Estragon, Orange, Pilz, Cognac, Nuss oder andere ausgefallene Sorten. Bei einem internationalen Stammtisch lernte ich eine deutsche Praktikantin der Senf-Firma REINE DE DIJON kennen. Von ihr erfuhr ich, dass dieses Unternehmen zur deutschen DEVELEY Senf und Feinkost GmbH gehört. Man stelle sich Franzosen vor, die ihre Weißwurst in den süßen Senf tunken.
Im XIV. Jahrhundert, zur Zeit der Herzöge Burgunds, tauchte der erste Dijon-Senf auf. Die Bezeichnung „Moutarde de Dijon“ sichert zwar das Herstellungsverfahren, nicht aber, wo der Senf produziert wird. Statt wie gewöhnlich Essig wird im Rezept des originalen Dijon-Senfs Verjus (Saft aus unreifen Trauben) verwendet. In Dijon selbst gibt es seid 2009 gar keine Senf-Fabriken mehr, nur noch rund um die Stadt in anderen Orten der Region Burgund. Sogar die Amerikaner fabrizieren ihren Dijon-Senf. Die meisten (auch in Frankreich) verwendeten Senfkörner kommen sogar aus Kanada. Es gibt allerdings auch den „Moutarde de Bourgogne“, der wirklich nur im Burgund produziert werden darf. Das Besondere an ihm – er wird mit dem Weißwein der Region „Bourgogne Aligoté“ hergestellt.

Ich-und-du/pixelio.de
 Text: Anna Lang

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