Donnerstag, 12. Dezember 2013

Der Max&Julius Adventskalender - 12. Türchen


Der Verkehr


Egal wie man sich hier fortbewegt – man lebt gefährlich. Auf dem Fahrrad werde ich regelmäßig mit zehn Millimetern Abstand überholt. Mit Radwegen sieht es sowieso schlecht aus. Es gibt zwar ein paar, doch irgendwie nur dort, wo gar keine Fahrradfahrer unterwegs sind. Außerdem parken darauf immer Autos. Wenn sie nicht auf dem Radweg stehen, dann eben komplett auf dem Gehsteig. Mit lautem Hupen und schwachsinnigen Überholmanövern bewegen sich die Autofahrer durch die Innenstadt Dijons. Da wundert es auch nicht, dass jedes zweite Fahrzeug mit großen Dellen herumfährt. Auch als Fußgänger ist man ständig in Gefahr. Diese breiten weißen Streifen auf der Straße sehen ja ganz nett aus, dass hier mal ein Auto anhalten würde, daran ist nicht zu denken. Auch die Ampeln sind etwas rätselhaft. Erst nachdem man hier eine gewisse Zeit gewohnt hat, kann man von einer Verinnerlichung der vorschriftsgemäßen Straßen-Überquerungsweise sprechen. In der Regel geht man bei Rot, wenn da gerade kein Auto kommt. Denn wenn man Grün abwartet, kann es vorkommen, dass man von einem abbiegenden Bus überrollt wird. Als ich zu Beginn meines Aufenthalts über eine grüne Ampel lief, ist mir eben jenes passiert. Der Bus hat so laut gehupt, dass mir danach die Ohren dröhnten. Der Busfahrer hat geschimpft und war der Meinung, eine grüne Fußgängerampel bedeute für ihn Vorfahrt. Ich habe daraufhin nur den Kopf geschüttelt und die anderen, sich ebenfalls in der Gefahrenzone befindlichen Franzosen, mit dem Busfahrer rumschreien lassen. Straßenbahn fahren ist auch gefährlich. Da gibt es Schaffner. Erst seit rund einem Jahr fahren zwei Tram-Linien durch Dijon. Eine davon hat zwei Haltestellen auf dem Campus. Die lila Busse und Straßenbahnen sehen wirklich futuristisch aus. Bemerkenswert sind die kleinen Mini-Busse, die alte Menschen durch die Innenstadt kutschieren.  

Mini-Busse kutschieren alte Menschen durch die Innenstadt

Das Interieur der Busse und Straßenbahnen ist sehr futuristisch - und pink!
Text und Bilder: Anna Lang

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